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Der Stein

Frühe Gedichte 1908-1915, Ossip Mandelstam, Das Gesamtwerk 3

Erschienen am 04.01.1994
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783100487759
Sprache: Deutsch
Umfang: 364 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 20.5 x 9 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Eines der schönsten Kapitel der russischen Poesie des zwanzigsten Jahrhunderts: >Der Stein< versammelt die frühen Gedichte von Ossip Mandelstam. die seinen außergewöhnlichen dichterischen Rang bereits aufzeigen. Im Alter von 17 bis 24 Jahren geschrieben, zeigt sich ein Lyriker, der schon in jungen Jahren im Vollbesitz seiner Möglichkeiten war. Ungewöhnlich modern ist das große Nebeneinander von Leichtem und Schwerem, von Pathos und Ironie, von Alltäglich-Konkretem und kulturgeschichtlich Bedeutsamem. Hier gibt sich Erhabenes und Verulktes, Erlittenes und Absurdes ein Stelldichein. Fromme Gläubigkeit aus Mandelstams 'katholischer Phase' steht neben Respektlosigkeit und Selbstironie. Die gesammelten frühen Gedichte machen deutlich, das Ossip Mandelstam nicht erst mit seinen hellhörigen Gedichten aus der Zeit der Oktoberrevolution und seinen mutigen Texten gegen Stalin zum großen Dichter geworden ist. Joseph Brodsky hat festgehalten, Mandelstam sei nicht seiner politischen Anschauungen wegen verfolgt und schließlich beseitigt worden, sondern aufrgund seines 'sprachlichen Ungehorsams': 'Es war die ungeheure lyrische Intensität der Dichtung Mandelstams, die ihn von seinen Zeitgenossen absonderte.'

Autorenportrait

Ossip Mandelstam, am 15. Januar 1891 in Warschau in einer jüdischen Familie geboren, studierte in Petersburg, Paris und Heidelberg. Seine Gedichtbände >Der Stein< (1913) und >Tristia< (1922), autobiographische Prosa >Das Rauschen der Zeit< (1925) und >Die ägyptische Briefmarke< (1928), sowie seine Essays >Über Poesie< (1928), sind Meilensteine der russischen Dichtung des 20. Jahrhunderts. Ab 1929 politischer Verfolgung ausgesetzt, konnte sein Werk erst Jahrzehnte nach seinem Tod erscheinen. Mandelstam ist eines der prominenten Opfer von Stalins Regime der Terrorjahre. Aufgrund eines satirischen Epigramms auf Stalin im Mai 1934 verhaftet und verbannt, wurde er 1938 erneut verhaftet und zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Er starb am 27. Dezember 1938 in einem Lager bei Wladiwostok. Seine Gedichte wurden von seiner Frau, Nadeschda Mandelstam, auswendig gelernt, versteckt und von Helfern in die USA geschmuggelt. Das Gesamtwerk, auf Deutsch 1985 bis 2000 im Ammann Verlag erschienen, ist im S. Fischer Verlag erhältlich.